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Hilfe in schwierigen Zeiten

Selbsthilfe stärken

Selbsthilfegruppen und -Organisationen leisten einen wichtigen und wertvollen Beitrag in der Begleitung und Unterstützung von psychisch erkrankten Menschen und ihren Angehörigen.

Was kann Selbsthilfe?

  • sozialer Isolation entgegenwirken
  • Information und Wissen vermitteln (z.B. über Behandlungsmöglichkeiten, finanzielle Unterstützung, weiterführende Beratungsmöglichkeiten)
  • Austausch mit Gleichbetroffenen ermöglichen

Der Austausch mit Gleichbetroffenen ist ein besonders wichtiger und wirksamer Effekt der Selbsthilfe, der wesentlich dazu beitragen kann, die Erfolge der Rehabilitation auch im Alltag zu etablieren und weiterzuführen und damit auch zur Genesung beizutragen.

Der Austausch

  • entlastet
  • stärkt das Selbstwertgefühl
  • ermöglicht neue Perspektiven und Veränderung
  • stärkt die eigene Kompetenz und Handlungsfähigkeit
  • besiegt die Hoffnungslosigkeit.
Stärkung der Selbsthilfefreundlichkeit

Auszeichnung als "Selbsthilfefreundliche Rehaklinik"

Das Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ fördert die Zusammenarbeit von Selbsthilfe und Einrichtungen des Gesundheitswesens. Anfang des Jahres  hat das Netzwerk die Rehaklinik Glotterbad als selbsthilfefreundliche Rehaklinik ausgezeichnet. Mit Corona bedingter Verzögerung konnte im Rahmen einer kleinen Feier unter freiem Himmel jetzt auch offiziell das Zertifikat durch Kerstin Gieser überreicht werden. Die Auszeichnung unterstreicht, welch hohen Stellenwert die Selbsthilfe in der Rehaklinik Glotterbad einnimmt und mit welch hohem Engagement die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen unterstützt wird.

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    Die Diagnose einer Erkrankung ist für viele Betroffene und deren Angehörige ein einschneidendes Ereignis und meist mit einer Fülle von medizinischen, emotionalen und sozialen Fragen und Problemen verbunden. Ergänzend zur Behandlung durch erfahrene Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte benötigen viele Betroffene Zeit und Unterstützung, um ihre Erkrankung annehmen und mit ihr leben zu können.

    „Gerade in der Begleitung und Unterstützung von psychisch erkrankten Menschen und ihren Angehörigen leisten Selbsthilfegruppen und -organisationen einen wertvollen Beitrag. In den Gruppen finden die Betroffenen sowohl Erfahrungswissen im Umgang mit ihrer Krankheit als auch emotionale Unterstützung durch Gleichgesinnte. Dieser intensive Austausch ist ein besonders wichtiger und wirksamer Effekt der Selbsthilfe, der wesentlich dazu beitragen kann, die Erfolge der Rehabilitation auch im Alltag zu etablieren und weiterzuführen und damit auch zur Genesung beizutragen. Aber auch Ärzte, Therapeuten und Pflegende profitieren von den Erfahrungen der Selbsthilfegruppen und können hierdurch ihre Patientinnen und Patienten in Therapie und Pflege noch besser unterstützen“, erläutert Dr. med. Britta Menne, Ärztliche Direktorin der Rehaklinik Glotterbad.

    Dieses große Engagement und die professionelle Zusammenarbeit honorierte nun das Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ und verlieh der Rehaklinik Glotterbad die Auszeichnung „Selbsthilfefreundliche Rehaklinik“.

    Bis zur erfolgreichen Auszeichnung galt es für die Selbsthilfebeauftragte der Rehaklinik Glotterbad, Claudia Wehnelt, im gemeinsamen Qualitätszirkel mit den kooperierenden Selbsthilfegruppen und -organisationen die erforderlichen Qualitätskriterien zu erfüllen.

    Die Qualitätskriterien
    Speziell abgestimmt auf die besonderen Belange von Rehabilitationskliniken und ihren Patienten hat das Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ Qualitätskriterien entwickelt. Sie bilden die wichtigsten Aspekte der Selbsthilfefreundlichkeit ab und bieten eine gute Orientierung, wie die Zusammenarbeit zwischen Rehabilitationsklinik und Selbsthilfe konkret gestaltet werden kann. Gleichzeitig ist ihre Erfüllung Voraussetzung für die Zertifizierung zur „Selbsthilfefreundlichen Rehaklinik“.

    Dazu gehört es, Selbsthilfegruppen ihre Selbstdarstellung in der Klinik zu ermöglichen und Patienten und Angehörige auf die Teilnahmemöglichkeit an deren Terminen hinzuweisen. Weiterhin muss es für die Mitarbeitenden der Rehabilitationsklinik Schulungen zum Thema Selbsthilfe sowie einen festen Ansprechpartner geben. Ebenso sollen regelmäßige Qualitätszirkel zum Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Rehaklinik, Selbsthilfegruppen und Selbsthilfekontaktstelle stattfinden.

    „Über die erfolgreiche Zertifizierung zur Selbsthilfefreundlichen Rehaklinik freuen wir uns nicht nur, wir dürfen auch stolz sein. Das Erreichte ist eine Gemeinschaftsleistung unseres ganzen Teams. Ein ganz besonderer Dank geht nicht nur an die Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Selbsthilfegruppen für ihre kontinuierliche Arbeit und ihr großes Engagement, sondern auch an unsere Selbsthilfebeauftragte Claudia Wehnelt“, so Heidi Bäumgen Kaufmännische Leiterin der Rehaklinik Glotterbad.

    Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“
    Die gemeinschaftliche Selbsthilfe bietet ein enormes Potenzial: Mit ihrem Expertenwissen aus eigenem Erleben kann sie den medizinischen Behandlungsprozess eines Patienten unterstützen. Trotzdem hat es die „Laienkompetenz“ in öffentlichen Gesundheitseinrichtungen oft nicht leicht. Das Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ hat daher ein Konzept entwickelt, das die Zusammenarbeit zwischen der Selbsthilfe und Gesundheitseinrichtungen fördern soll. Die Idee: Selbsthilfefreundlichkeit zum Qualitätsmerkmal erheben.
    www.selbsthilfefreundlichkeit.de

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Kontakt zu Selbsthilfegruppen

Die meisten Selbsthilfegruppen treffen sich regelmäßig zu einem festen Termin, zum Gespräch oder auch zu gemeinsamen Aktivitäten. Für jede Gruppe gibt es einen Ansprechpartner, mit dem zunächst die Kontaktaufnahme erfolgt. Das Angebot der Selbsthilfe ist sehr vielfältig - schauen Sie mal rein!

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"Die Selbsthilfe im Fokus"

Am 09.Oktober 2019 fand in der Rehaklinik Glotterbad eine Veranstaltung mit dem Titel „Selbsthilfe im Gesundheitswesen – Chancen und Herausforderungen der Zusammenarbeit“ statt. Mit verschiedenen Vorträgen wurden Aspekte der Selbsthilfe als wesentlicher Bestandteil der Nachsorge im Rehabilitationsprozesse beleuchtet. Im Anschluss an die Vorträge bestand die Möglichkeit des Gesprächs und Austauschs mit den Referenten und Mitarbeitern der Klinik. Das vielfältige Programm sprach sowohl Betroffene, ihre Angehörigen als auch Ärzte, Psychologen und Therapeuten an.



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Die Selbsthilfe gewinnt immer mehr an Bedeutung im Gesundheitswesen. Sie wird zum anerkannten Partner, zur „vierten Säule“ in der Versorgungslandschaft. Vertreter der Selbsthilfe sitzen inzwischen in wichtigen Gremien und Ausschüssen, sind an der Entwicklung von Behandlungsleitlinien beteiligt und können ihre Perspektive aktiv einbringen. Gleichzeitig engagieren sich viele Menschen an der Basis in Gruppen, Foren und Chats und wirken hier sozialer Isolation und Hoffnungslosigkeit entgegen. Laut der „Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen“ (NAKOS) sind in Deutschland rund drei Millionen Menschen in ca. 100.000 Selbsthilfegruppen aktiv.

„Selbsthilfekompetenz fördert Gesundheitskompetenz“ – so beschreibt es NAKOS-Geschäftsführerin Ursula Helms. „In einer Zeit mit starkem Bedürfnis nach Sicherheit und sozialer Gerechtigkeit aktiviert die Selbsthilfe-Idee Toleranz und soziales Miteinander und Solidarität gegen Ausgrenzung – selbstbestimmt, solidarisch, nachhaltig, mutig.“

Auch in der Rehalandschaft gewinnt das Thema Nachsorge in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Wie können Veränderungsprozesse verstetigt werden? Welche Unterstützung ist sinnvoll und ist wohnort- bzw. alltagsnah möglich?

Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass auch in den Rehakliniken die Kooperation mit gemeinschaftlicher Selbsthilfe eine immer wichtigere Rolle einnimmt. Doch wie sieht die Zusammenarbeit tatsächlich aus? Was schätzen Rehaeinrichtungen an der Selbsthilfe – und umgekehrt? Welche Vernetzungen gibt es mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen?

Gemeinsam mit den Teilnehmern und Referenten wurden im Rahmen der Veranstaltung viele Aspekte zum Thema Selbsthilfe und Nachsorge beleuchtet, um die Vielfalt und die Potentiale dieser Zusammenarbeit auf dem Weg zur Ganzheitlichkeit und Nachhaltigkeit aufzuzeigen.

Programm

10.30 Uhr
Come together

11.00 Uhr-11.15 Uhr
Begrüßung und Moderation
Claudia Wehnelt, Selbsthilfebeauftragte
Rehaklinik Glotterbad, Glottertal

11.15 Uhr -11.45 Uhr
Transfer und Stabilisierung des Rehabilitationsergebnisses durch aktives Nachsorgemanagement und Selbsthilfeförderung am Beispiel Traumafolgestörungen
Dr. Britta Menne, Ärztliche Direktorin
Rehaklinik Glotterbad und ZAPR, Glottertal

11.45 Uhr -12.15 Uhr
Natur- und tiergestützte Achtsamkeits-Therapie zur Nachsorge bei depressiven Patienten mit hohem Rückfallrisiko
Prof. Dr. Elisabeth Schramm
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Freiburg

12.15 Uhr -13.00 Uhr
Wieder Land sehen: Selbsthilfe bei Depression
Dr. Christian Firus, Oberarzt
Rehaklinik Glotterbad

13.00 Uhr – 14.00 Uhr
Mittagspause

14.00 Uhr – 14.45 Uhr
Beiträge aus der Praxis der Selbsthilfe
Martin Halle (Selbsthilfe mit Köpfchen, Freiburg)

Depression und Meditation
Alfred Rezabek (Selbsthilfe mit Köpfchen, Freiburg)

14.45 Uhr -15.15 Uhr
Digitale Technologien in der Reha-Nachsorge: Ein kurzer Überblick und praktische Erfahrungen
Dr. Martin Poppelreuter, Psychologe
Rehaklinik Glotterbad

15.15 Uhr -16.00 Uhr
PsyRENA als Hilfe zur Selbsthilfe?
Fariddudin Qurbani, Psychologe
ZAPR, Glottertal

Franziska Schosser, Psychologin
ZAPR, Glottertal

16.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Im Anschluss besteht die Möglichkeit des Gesprächs und Austauschs mit Klinikmitarbeitern

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